Geriatrie-Check-up bei Ihrem Tier: Ein Blick auf die Gesundheit im Alter

Die Lebenserwartung unserer Tiere steigt aufgrund besserer Vorsorge und tiermedizinischer Möglichkeiten glücklicherweise stetig – damit gewinnt die Geriatrie in der Veterinärmedizin immer mehr an Bedeutung. Ähnlich wie bei Menschen benötigen auch unsere Tiere im Alter besondere Aufmerksamkeit und eine umfassende gesundheitliche Überprüfung. In diesem Blogartikel erfahren Sie mehr über den Geriatrie-Check-up in unserem Zentrum für Kleintiermedizin, warum er so wichtig ist und welche Aspekte er abdeckt.

Wann gilt mein Tier als Senior?

Die Einstufung eines Tieres als Senior variiert je nach Art, Rasse und Größe. Im Allgemeinen gelten Hunde als Senioren ab einem Alter von 6-9 Jahren, wobei kleinere Rassen später diesen Status erreichen können. Bei Katzen wird in der Regel ab einem Alter von 7-10 Jahren das Seniorenstadium angenommen.

Welche Zeichen können darauf deuten, dass mein Tier altert?

Bei Ihrem Tier ist es entscheidend, die subtilen Anzeichen des Alterns zu erkennen, um eine umfassende und präventive Versorgung älterer Haustiere zu gewährleisten. Hier werfen wir einen fachlichen Blick auf die spezifischen Anzeichen, die auf den Alterungsprozess bei Tieren hindeuten können:

  • Gewichtsveränderungen: Gewichtsveränderungen sind ein weiteres Indiz für den Alterungsprozess. Sowohl ungewollter Gewichtsverlust als auch eine Zunahme können auf unterschiedliche gesundheitliche Probleme hinweisen, wie beispielsweise Stoffwechselstörungen, Organerkrankungen oder eine altersbedingte Veränderung des Energiebedarfs.
  • Veränderungen im Bewegungsapparat: Ein deutliches Anzeichen des Alterns bei Haustieren sind Veränderungen im Bewegungsapparat. Arthrose, Gelenksteifigkeit und Muskelschwund können auftreten und sich durch Lahmheit, verminderte Aktivität und Schwierigkeiten beim Aufstehen manifestieren. Die sorgfältige Beobachtung der Gangart und Bewegungen ist daher von entscheidender Bedeutung.
  • Dentale Anomalien: Veränderungen im Gebiss sind bei älteren Haustieren häufig anzutreffen. Zahnerkrankungen, Zahnverlust und Zahnfleischerkrankungen können zu Maulgeruch, vermehrtem Speichelfluss, Schwierigkeiten beim Kauen und Unwohlsein führen. Eine regelmäßige zahnärztliche Untersuchung ist daher unerlässlich.
  • Veränderungen im Verhalten: Eine Veränderung im Verhalten kann ein subtileres Anzeichen des Alterns sein. Dies kann sich in vermehrter Schläfrigkeit, Reizbarkeit, Desorientierung oder auch verminderter Aktivität zeigen. Die genaue Beobachtung des Tierverhaltens kann Hinweise auf neurologische oder kognitive Veränderungen geben.
  • Veränderungen in der Haut und im Fell: Die Haut und das Fell eines Tieres können im Alter verschiedene Veränderungen aufweisen. Hierzu gehören Trockenheit, vermehrte Faltenbildung, Haarausfall, sowie eine verminderte Elastizität der Haut. Die Beobachtung solcher Veränderungen ermöglicht Rückschlüsse auf den Zustand des Haut- und Haarapparats sowie auf den allgemeinen Gesundheitszustand des Tieres.
  • Veränderungen in den Sinnesorganen: Die Sinnesorgane unterliegen ebenfalls dem Alterungsprozess. Seh- und Hörverlust können auftreten und sich in vermehrtem Zögern oder Unsicherheit äußern. Augen- und Ohrenuntersuchungen sind daher essenziell, um altersbedingte Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Warum ist ein Geriatrie-Check-up wichtig?

Der Alterungsprozess bei Haustieren bringt verschiedene gesundheitliche Herausforderungen mit sich. Von Gelenkproblemen über organische Veränderungen bis hin zu altersbedingten Krankheiten – ein Geriatrie Check-up ermöglicht es uns, potenzielle Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Doch welche Untersuchungen sollten im Rahmen eines Geriatrie-Check-ups durchgeführt werden?

  • Welche Untersuchungen umfasst der Geriatrie-Check-up?

    • Körperliche Untersuchung: Bei der körperlichen Untersuchung werden verschiedene Parameter überprüft, wie Gewicht, Kondition, Haut- und Fellzustand sowie die Beweglichkeit des Tieres. Auffälligkeiten können auf mögliche Gesundheitsprobleme hinweisen. Dabei hören wir auch das Herz auf mögliche Herzgeräusche ab, untersuchen die Zähne und Maulhöhle sowie alle zugänglichen Lymphknoten.
    • Blutuntersuchungen: Blutuntersuchungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der geriatrischen Untersuchung. Sie ermöglichen die Überprüfung der Organfunktionen, den Nachweis von Entzündungen und die Identifizierung von Stoffwechselstörungen.
    • Urinuntersuchungen: Die Analyse des Urins liefert wichtige Informationen über die Nierenfunktion, eventuelle Harnwegsprobleme oder endokrinologische (hormonelle) Erkrankungen. Insbesondere bei älteren Tieren ist dies von entscheidender Bedeutung.
    • Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen und Ultraschalluntersuchungen können Aufschluss über Veränderungen im Knochenbau, der Organe und Gewebe geben. Dies ist besonders wichtig, um Tumore oder degenerative Prozesse frühzeitig zu erkennen.

Wann sollte man mit dem Geriatrie-Check-up beginnen?

Geriatrische Check-ups sollten bei Haustieren in der Regel beginnen, wenn sie das mittlere bis fortgeschrittene Alter erreichen. Bei Hunden variiert dies je nach Größe und Rasse, während Katzen im Allgemeinen ab etwa 7-10 Jahren als seniorengerecht betrachtet werden.

Es ist ratsam, frühzeitig mit diesen Untersuchungen zu beginnen, um potenzielle Gesundheitsprobleme rechtzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Ein regelmäßiger Überwachungsplan, basierend auf individuellen Bedürfnissen, kann dazu beitragen, die Lebensqualität älterer Tiere entscheidend zu verbessern.

Sprechen Sie mit uns über einen individuellen Geriatrie-Checkup für Ihr Haustier und schenken Sie ihm die bestmögliche Fürsorge in seinen goldenen Jahren!